Eine sportliche Fahrweise hat einen enormen Einfluss auf die Kosten des Fahrzeuges und damit auf die Profitabilität Ihres Unternehmens. Über 50% aller anfallenden Kosten werden durch die Fahrweise beeinflusst. Gutes Fahrverhalten schont damit also Geldbeutel und Fahrernerven.
Ein häufiger Irrtum ist, dass gutes Fahrverhalten automatisch bedeutet, dass langsam gefahren werden muss. Absolut nicht. Kostensparendes vorausschauendes Fahrverhalten passt sich anderen Verkehrsteilnehmern an und geht mit dem Fluss des Verkehrs. Mit abrupten Bremsungen und starke Beschleunigungen lassen sich kurzfristig wenige Sekunden herausholen, die verlieren sich dann aber mit der nächsten Ampel. Das zeigen auch die vielen tausend Kilometer die BRIVE bislang analysiert hat. Jeder Fahrer gleicht sich der Geschwindigkeit seines Umfeldes an - die Durchschnittsgeschwindigkeit in Berlin aller Fahrzeuge beträgt übrigens 24 km/h.
Interessanter Fakt: Fahrzeuge in London sind im Jahr 2016 im Schnitt 18,9 km/h gefahren. Im Jahre 1900 betrug die Geschwindigkeit mit Pferden im Schnitt 30,5 km/h.
Dynamisches Fahren lässt die Kosten und den Verschleiß in die Höhe schießen (mehr dazu unten). Je wilder desto mehr Beschwerden gibt es auch von Fahrgästen. Neben weniger Trinkgeld für Fahrer hat wiederholtes Fehlverhalten auch weitreichende Folgen: Uber sperrt Fahrer nach 3 Kundenbeschwerden über das Fahrverhalten auf der Plattform - für immer!
Unsere Datengrundlage
BRIVE hilft Fahrzeugkosten zu senken. Um unseren Kunden einen optimalen Service zu bieten, müssen wir fundierte Daten zum Ist-Zustand der Flotte haben. Dabei greifen wir auf unsere eigenen Datensätze zurück sowie durchgeführte Studien.
Eine sehr detaillierte Studie zum Thema Fahrverhalten und Kosten gibt es hier (Link) zu finden. (leider nur auf Englisch verfügbar).
Verbrauch - der Klassiker
Ein Kickstart an der Ampel und häufiges Rasen lässt den Verbrauch steigen, das ist keine Überraschung. BRIVE misst harte Beschleunigungsvorgänge. Die schlechtesten 10% aller Fahrer in dieser Kategorie kommen auf 12-mal mehr harte Beschleunigungsvorgänge als die besten 10%. Je nach Branche weichen gute und schlechte Fahrer bis zu 25% vom Durchschnittsverbrauch des gesamten Fuhrparks ab. Oder mit anderen Worten: die Verbrauchskosten der besten Fahrer sind ca. halb so hoch wie der schlechtesten Fahrer.
Noch gravierender ist es beim Beispiel der Schweizer Post. Dort wurde der Verbrauch im Rahmen eines Fahrwettbewerbes unter den Zustellern ermittelt. Mit einem Renault Trafic erzielte der beste Fahrer einen Verbrauch von 5,4l je 100km. Bereits der zweitbeste Fahrer war 10% schlechter. Der Durchschnittsverbrauch laut spritmonitor.de liegt übrigens bei 7,95l und damit 32% mehr als Platz 1.
Reifen - Abrieb als Indikator
Brems- und Beschleunigungsvorgänge lassen die Reifen schneller verschleißen. Ein Reifensatz sollte normalerweise eine Laufleistung von 60.000km erreichen, bevor er gewechselt werden muss. Starkes Beschleunigen in Kombination mit Abbremsen senkt die Lautleistung auf bis zu 35.000km - nahezu die Hälfte der angegeben Lebensdauer. Hybridfahrzeuge wie sie häufig bei Taxi- und Mietwagenfirmen zu finden sind, haben ein höheres Drehmoment und damit auch potentiell höheren Abrieb bei sportlicher Fahrweise.
Wartung & Verschleiß - langsam aber teuer
Getriebe, Bremsen und andere Komponenten müssen regelmäßig gewartet und bei Bedarf getauscht werden. Eine Untersuchung der DriveTech Limited (Link) kam nach der Analyse von 2.200 Fahrzeugen über einen Zeitraum von 2 Jahren, dass insbesondere starke Beschleunigungvorgänge die Wartungs- und Verschleißkosten stark beeinflussen. Ebenfalls wie beim Verbrauch betragen die Kosten der schlechtesten 20% der Fahrer in der Kategorie Beschleunigung das 2,6-fache (!) der besten 20% - ein sehr beachtlicher Unterschied.
Versicherung - die teure Überraschung
In den urbanen Ballungsräumen starten die günstigsten Fuhrparkversicherungen für neue Mietwagenunternehmen bei 140€ Vollkasko inkl. 500€ Selbstbeteiligung (Stand Herbst 2019). Schätzungsweise 1 von 4 Unfällen ist auf Ablenkung durch Handynutzung zurückzuführen. Auch Rasen ist für ca. 25% aller Unfälle verantwortlich. Beide Faktoren spielen (leider) eine sehr große Rolle im täglichen Geschäft von Taxi, Mietwagen aber auch Paketzustellern wie die Analysen von BRIVE zeigt. Damit ist es leider auch nicht unüblich, dass diese günstigen Prämien schnell Raten von 250 bis 270€ Vollkasko erreichen.
Neben Geschwindigkeitsüberschreitung und Handynutzung während der Fahrt hat auch das Bremsverhalten einen wesentlichen Einfluss auf die Schadenskosten. Wiederholt starke Abbremsungen deuten auf dichtes Auffahren hin, was bei hohen Laufleistungen zur vermehrten Unfällen führt. Auch die Studie der DriveTech Limited kommt zu diesem Ergebnis. Die schlechtesten 20% der Fahrer in der Kategorie Beschleunigungsverhalten zeigen 2,8-fach höhere Versicherungskosten als die besten 20% der Fahrer. Auch die Häufigkeit bewegt sich in ähnlichen Bereichen.
Der Fahrer im Mittelpunkt
Zur Senkung von Versicherungsschäden, aber auch zur Reduktion aller weiteren Kostenpositionen ist es wichtig, Fehlverhalten schnell zu identifizieren und Maßnahmen zu treffen.
Möglichkeit 1: Fahrtraining
Die gängigste Lösung um die Fahrerbelegschaft zu sensibilisieren, sind Fahrschulungen mit zertifizierten Trainern durchzuführen. Nach Absolvierung solcher Trainings zeigen unsere Daten einen zeitnahen Rückgang der Kosten um 10 bis 25%. Dieser Rückgang hält meist nur einige Wochen an bevor sich die Kostenlage nahezu auf das Niveau vor dem Training einstellt .
Möglichkeit 2: Telematik
Die zweite Möglichkeit ist die Unterstützung bei der Analyse des Fahrverhaltens durch sogenannte Telematiklösungen. Diese unterstützen bei der Analyse der Fahrweise. OBD2-Dongles werden auf die OBD2-Schnittstelle gesteckt und zeigen wesentliche Fahrzeuginformationen. Nachteil: die Diagnose auf Fahrzeugebene wird schwierig bei wechselnden Fahrern. Zudem sind Hardwaregeräte preisintensiv, da neben der Hardware auch das Datenpaket samt SIM-Karte gekauft werden muss.
Möglichkeit 3: BRIVE
BRIVE bietet ein vollumfängliches Flottenmanagement an und ist dabei deutlich preiswerter als herkömmliche OBD2-Stecker. Durch die Verwendung des Fahrer-Smartphones ist eine Identifikation des Fahrzeugführers jederzeit möglich. Zudem kann das Tippen auf dem Handy registriert und vermieden werden. Neben alles wichtigen Funktionen zur Verwaltung der Flotte (Zeiterfassung, GPS-Tracking und viele mehr) liefert BRIVE auch ein Anreizsystem, welches gutes und damit kostensparendes Fahrverhalten belohnt. Sprechen Sie uns gerne an.
Abschließend gibt es noch eine Checkliste mit der Sie zügig feststellen können, ob auch bei Ihnen Potential zur Kostensenkung durch verbessertes Fahrverhalten zu finden ist.